Seit vielen Jahren geistert ein Gespenst namens „Nahrungsergänzung“ in Form von Pappschächtelchen und Pillendosen durch die Regale von Drogeriemärkten auf der ganzen Welt. Oft hört man diesen Begriff, der sich mittlerweile gar nicht mehr aus unserem Alltag wegdenken lässt und trotzdem weiß kaum einer, was es genau damit auf sich hat. Um Licht ins Dunkel zu bringen, werden wir hier einmal einige zentrale Fragen klären. Hier werden wir feststellen, ab wann wir das, wovon wir sprechen Nahrungsergänzung nennen können, wann diese sinnvoll ist, wie man sie durchführt und inwiefern sie sich von dem ebenfalls schleierhaften Begriff „Supplementierung“ abhebt. Nutzen Sie diesen Artikel, um daraus Vorteile für Ihre Gesundheit zu schöpfen und falschen oder dubiosen Versprechen nicht mehr länger zu erliegen.
Besonders gerne werden Supplements für diese Zwecke eingenommen:
Was sind Nahrungsergänzungsmittel?
Eine grobe Definition verhilft schnell zu einer besseren Übersicht, entbehrt allerdings wichtige Details, die für die Eingrenzung tragend sind: Als Nahrungsergänzungsmittel können die Stoffe bezeichnet werden, die dafür gedacht sind, dem Körper Nährstoffe, Vitamine, Mineralien und andere Stoffen zur Unterstützung einer normalen Körperfunktion bereitzustellen. Hier folgt ein großes Aber, das nicht klar genug hervorgehoben werden kann: Auch wenn diese erste Eingrenzung hilft, zu verstehen, was Nahrungsergänzungsmittel sind, ist es rechtlich unmöglich, Stoffe als Nahrungsergänzung unter dieser Definition zu verkaufen. Und warum?
Die Antwort ist einfach: Die Definition lässt Stoffe wie Medikamente mit starken Nebenwirkungen, illegale Drogen und andere Stoffe zu, die bei der Benutzung ohne fachliche ärztliche Beratung gefährlich sein können. Deshalb gibt es innerhalb der Europäischen Union eine genauerer Abgrenzung. Laut dieser haben Nahrungsergänzungsmittel einen Schwellenstatus; und das heißt, dass diese von der Klassifizierung her eine Position zwischen Nahrungsmitteln und Medikamenten einnehmen.
Nahrungsergänzung oder Supplementierung
Der Begriff der Supplements ist spätestens seit dem Erfolg des Bodybuildings ein Anglizismus in der deutschen Sprache. Ein Anglizismus ist ein englischer Begriff, der Zwecks der Vermeidung einer semantischen Veränderung in der Ausgangssprache belassen wird; auch werden solche Begriffe verwendet, da sie je nach Zielgruppe einen starken Effekt betreffs Marketing haben. Denn oft erscheinen englische Begriffe kosmopolitischer. Hierdurch kommt ein potenzieller Kunde dann schnell zur der falschen Annahme, dass es sich um etwas global Anerkanntes handelt. Wie dem auch sei, Supplementierung steht im Englischen für das, was wir Nahrungsergänzung nennen. Dennoch wollen wir hier nicht grundsätzlich die Nahrungsergänzung für den Sport durch den Kakao ziehen, denn es gibt eine sehr lange Reihe von Stoffen, die sehr nützlich und wirkungsvoll, trotzdem aber auch sicher sind. Die Preisfrage lautet allerdings:
Wann ist welches Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Die Antwort kann nicht pauschal für jeden Menschen gleichermaßen gegeben werden, denn eine sinnvolle Nahrungsergänzung richtet sich nach den Defiziten, die durch eine mangelhafte Ernährung oder durch die derzeitigen Lebensumstände bei einer Person entstehen. Grundsätzlich lässt sich aber festhalten:
Sie können wichtige Stoffe, die für die normalen Körperfunktionen verantwortlich sind mit diesen Präparaten aber können keine ausgewogene Ernährung ersetzen. Sie können physische und psychische Wirkungen mit diesen Präparaten erzielen aber können keine Krankheiten mit ihnen heilen.
Fallbeispiele und Gedankenexperimente
Stellen Sie sich vor, Sie sind Sportler. Sie ernähren sich überaus bewusst und schaffen es tatsächlich, sich von ungesunden oder gar schädlichen Lebens- und Genussmittel fern zu halten. Ebenfalls trinken Sie jeden Tag ausreichend. Ihre sportlichen Leistungen sind hervorragend, weswegen Sie auch Berufssportler sind. Als Läufer mit einigen Werbeverträgen können Sie einen guten Lebensstandard aufrecht erhalten. Natürlich bestimmt auch Ihr persönlicher Ehrgeiz Ihre Leistungen und weil Sie ein sehr motivierter Läufer sind, versuchen Sie bei jeder Gelegenheit, Ihre eigenen Bestleistungen zu übertreffen. Irgendwann gelangen Sie allerdings an einen Punkt, an dem Ihr Körper nicht mehr nur von der gesunden und angepassten Ernährung profitieren kann.
Beim Sport verstoffwechselte Stoffe können nicht mehr in einem ausreichenden Maß über die Nahrung zugeführt werden. Genau da ist Nahrungsergänzung nun wichtig. Stoffe wie Beta-Alanin, Kreatin, BCAAs oder Eiweiße sind jetzt genau das, was dafür sorgen kann, die sportliche Leistung wieder aus der Stagnation zu erwecken. Außerdem sind für Leistungssportler auch Magnesium, Kalzium, Zink, Vitamin B6, Eisen, Kupfer und viele andere Spurenelemente, Vitamine und Mineralien wichtig.
Diese können bei den üblich sehr starken körperlichen Belastungen nicht mehr nur über Obst und Gemüse zuführt werden, sondern müssen supplementiert werden. Und was heißt hier müssen? Die Notwendigkeit liegt tatsächlich in einer auf Dauer schädlichen Unterversorgung. Viele Sportler nutzen Nahrungsergänzungsmittel, weil sie glauben, dass diese Stoffe dabei helfen, besser, stärker, schneller und fitter zu sein. Bei einigen Stoffen mag das zutreffen; ein Großteil allerdings kann dies nicht leisten. Sie als Leistungssportler mit dem ambitionierten Ziel, immer besser zu werden brauchen die externe Zufuhr allerdings, um noch normal funktionieren zu können.
Es gibt verschiedene Zusammensetzungen für Sportler und Bodybuilder, die z.B. als Trainingsbooster, oder auch als Testosteronbooster verkauft werden.
Gleiches gilt, wenn Sie einen besonders stressigen Beruf haben und am Ende des Tages deshalb nicht abschalten können. Einige Nahrungsergänzungsmittel helfen Ihnen sehr effektiv dabei, abends schneller zur Ruhe zu kommen. Baldrian, Johanniskraut und andere pflanzliche Präparate unterstützen dann Ihre innere Uhr dabei, wieder zum richtigen Zeitpunkt den Körper aus einer Leistungsphase zu holen. Ebenso können Vitamine und Mineralien dafür eine wichtige Rolle spielen.
Wie sind Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen?
Das wird für jedes Präparat in der Packungsbeilage festgehalten. An die Dosierungen sollte sich in jedem Fall gehalten werden, um unangenehme Nebenwirkungen zu verhindern und die Einnahme so sicher wie möglich erfolgen zu lassen. Variieren Sie die Dosis nur auf anraten eines Arztes. Sollten Sie krank sein, ist es sowieso unabdingbar, den behandelnden Arzt darüber in Kenntnis zu setzen, dass Sie ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.