Was ist Kollagen?
Inhaltsverzeichnis
Grundsätzlich lässt sich Kollagen den Proteinen zuordnen, die im Körper einen hohen Anteil ausmachen. Um den Gehalt hoch zu halten ist es wichtig, dass eine laufende Versorgung mit Proteinen stattfindet. Kollagen kann sowohl direkt aufgenommen, wie auch durch körpereigene Prozesse gebildet werden. Es befindet sich in vielen Bestandteilen des Körpers und übernimmt dort wesentliche Aufgaben, die sowohl der Funktion, wie auch der Beschaffenheit dienen.
Zu den Bestandteilen gehören unter anderem sämtliche Bindegewebe an den Zähnen, Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder, nicht zu vergessen die Haut.
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Arten von Kollagen
Es gibt drei verschiedene Arten von Kollagen, die teilweise separat, teilweise in Kombinationen vorkommen. Den größten Anteil davon macht das Kollagen Typ I, welches unter anderem als Gelatine bekannt ist. Die weiteren zwei Arten haben ein geringeres Vorkommen, dennoch übernehmen sie entscheidende Aufgaben im Körper. Diese beiden Arten unterscheiden sich von der Struktur. Kollagen Typ I übernimmt eine bindende Aufgabe. Anders Typ II, welches überwiegend in Knorpel vorkommt, was auf die feste Struktur zurückzuführen ist. Bänder und Sehnen bestehen aus einer Kombination zwischen Kollagen Typ I und Typ III. Aus der gleichen Zusammensetzung besteht die Haut. Kollagen aller Arten übernehmen bei Wirbeltieren eine lebenswichtige Funktion, da Bestandteile der Wirbelsäule daraus bestehen, vor allem die beweglichen Teile, die für die Flexibilität sorgen.
Die Kollagene lassen sich noch viel detaillierter in Untergruppen einordnen und den jeweiligen Genen zuordnen. Das Kollagen Typ I ist in der Fachsprache als fibrilläres Kollagen bekannt. Die weiteren Varianten sind die netzbildenden Kollagene, fibrillenassoziierte Kollagene, perlenschnurartigen Kollagene, Verankerungsfibrillen, Kollagene mit Transmembrandomänen, Multiplexine und weitere Kollagenarten.
Alle Arten zusammen machen ungefähr 60 Prozent des menschlichen Bindegewebes aus.
Bildung von Kollagen
Um zu verstehen, wie Kollagen gebildet ist, sollte man wissen, dass dieses aus den gleichen Bestandteilen besteht, wie alle Proteine. Dabei handelt es sich um eine Kombination verschiedener Aminosäuren, die auch für die Bildung von Kollagen zuständig sind. Alleine für die Bildung von Proteinen, sprich der Eiweiße, kommen 20 verschiedene Aminosäuren zum Einsatz. Diese werden teilweise vom Körper selbst gebildet. Die restlichen Aminosäuren, die als essentiell bezeichnet werden, sind notwendig zum Leben und müssen durch die Nahrung aufgenommen werden. Dementsprechend ist für die Bildung von Kollagen eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung notwendig.
Im Gegensatz zu den Eiweißen, ist die Anordnung der Aminosäuren für die Bildung von Kollagen nach einem festen System. Diese gibt den Typ und damit verbunden die Aufgaben bekannt. Kollagen alleine macht nicht nur die Struktur, sondern auch die Verbindung der einzelnen Ketten aus.
Während Kollagen Typ II aus feinen Fasern besteht, setzen sich andere zu Fasern und Faserbündel zusammen.
Für die Bildung ist jedoch nicht nur die Aminosäuren alleine wichtig, sondern ebenfalls Vitamin C. Dieses muss durch Nahrung aufgenommen werden, da es vom Körper nicht selbst produziert wird.
Aufgaben von Kollagen
Die meisten Vorkommen, Aufgaben und somit die Veränderung im Alter sind nicht zu sehen und werden dementsprechend nicht oder nur bedingt wahr genommen. Die Wahrnehmung entsteht meist mit den auftretenden Beschwerden, die an den Gelenken, der Wirbelsäule oder einem der anderen Bereiche zu spüren ist. Daher ist eine der wichtigen Aufgaben des Kollagens die Straffung der Haut. Dazu gehört unter anderem die Reduzierung der Falten und die oberflächliche Struktur, wie zum Beispiel die Geschmeidigkeit und Widerstandsfähigkeit.
Die Dehnfähigkeit des Kollagen liegt bei etwa 10 Prozent.
Dies sorgt für Elastizität und ebenso, dass sich die Haut schnell wieder in die ursprüngliche Position bringt und keine Abdrücke der Finger, von Textilien oder weiterem für eine längere Zeit zu sehen sind. Dieses spezielle Protein gibt nicht nur der Hautoberfläche des Körper die stabile Struktur, sondern auch den weiteren Oberflächen. Dazu zählen die Blutgefäße, Bindehäute und einiges mehr.
Laufende Neubildung
Das der Körper immer am Arbeiten ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Dies betrifft unter anderem die ständige Neubildung von Kollagen. Das Kollagen wird mit der Zeit härter und zerbröckelt, weshalb dieses laufend zu ersetzen ist. Fertiges Kollagen ist nicht wasserlöslich, weshalb die Struktur nicht über einen längeren Zeitraum zu erhalten ist.
Bis etwa zum 25. Lebensjahr entspricht die Menge des produziertem Kollagen etwa dem Bedarf. Danach lässt die Effizienz nach, was sich über die Jahre an der Haut und den weiteren Bereichen bemerkbar macht.
An der Haut wird es unter anderem durch die Bildung von Falten, trockener und hängender Haut, sowie durch die nachlassende Hautstraffheit bemerkbar. Des Weiteren kann die Reduzierung der Neubildung an der Stärke der Haare und deren Ausfallen, blutendem Zahnfleisch, schlechtere Wundheilung, Gelenkschmerzen und Krampfadern erkannt werden.
Auch in anderen Bereichen des Körper, die nicht schnell zu erkennen sind, zeigt sich diese Veränderung. Eine schlechtere Durchblutung ist unter Umständen ebenfalls auf diese nachlassende Entwicklung zurückzuführen. Um die Neubildung bestmöglich auf einem erforderlichen Niveau zu halten, ist die Zufuhr der notwendigen Aminosäuren und weiteren Mineralstoffe eine der Voraussetzungen. Mit guten Genen kann die vollständige Neubildung des Kollagen durchaus bis zum 30 Lebensjahr weiter geführt werden. Ein weiteres Problem neben der rückläufigen Neubildung ist der Rückgang der Speicherung von Flüssigkeit, was ebenfalls einen Verlust der Spannkraft und Elastizität mit sich bringt. Dies betrifft insbesondere das Kollagen, welches vom Körper selbst produziert wird.
Verwendungsgebiete von Kollagen
Trotz des hohen Vorkommens im menschlichen Körper, ist dieser Stoff durch seine Eigenschaften auch in den anderen Bereichen nicht mehr wegzudenken. So wird es in unterschiedlichen Sparten der Industrie von Lebensmitteln, aber auch in der Technik eingesetzt. Die Verwendungsmöglichkeiten wurden in den letzten Jahren enorm ausgebaut. In der Lebensmittelindustrie wird Kollagen als Gelatine eingesetzt, die aus tierischen Schlachtabfällen gewonnen wird. Auf Grund der Struktur werden Schweine bevorzugt. Diese werden mit Knochen, Rinderabfällen und einem geringen Anteil weiterer Materialien erweitert. Alleine in Deutschland werden Jahr für Jahr 32000 Tonnen Gelatine produziert. Der Bedarf liegt bei ungefähr 90000 Tonnen. Während 60000 Tonnen im Lebensmittelbereich benötigt werden, entfällt der Rest auf die Produktion von Futtermitteln.
Ein ebenfalls hoher Bedarf ergibt sich in der Pharmazie. Sowohl der Überzug von Tabletten, wie auch die Herstellung von Weichkapseln und Hartkapseln. Die Gesamtmenge von 15000 Tonnen werden ebenfalls für die Herstellung von blutstillenden Schwämmchen, wie auch eines Blutplasma Ersatzes verwendet.
Mittlerweile hat Kollagen ebenfalls in der Gerberei Einzug gehalten. Entsprechend der Struktur und Eigenschaften verleiht es dem Leder zusätzliche Flexibilität und zusätzlichen Schutz gegen schädliche Mikroorganismen. Selbst bei Bildern und Papier zum Selberdrucken von beliebigen Bildern sind mit einer Schicht aus Kollagen überzogen. Dieses verleiht Glanz und lässt die Farben besser zum Ausdruck bringen.
Kollagen dem Körper zuführen
Die Kosmetikindustrien zeigt einen großen Bedarf an Kollagen auf.
Es soll vor allem der Haut und teilweise den Haaren Kollagen zugeführt werden, um die Alterung der Haut und Brüchigkeit der Haare bestmöglich zu reduzieren.
Die Möglichkeiten zeigen sich sehr umfangreich, wodurch jeder die Wahl entsprechend der eigenen Vorlieben und Bedürfnisse vornehmen kann. Die Kosmetikindustrie stellt unter anderem Anti-Falten-Creme, Feuchtigkeitscreme, Duschgel, After-Sun-Lotion, Haarshampoo, Haarspülung, Haarkur, Lippenstift und Mascara mit diesem Bestandteil her. Der Anteil und die Wirkung auf den Körper zeigt sich unterschiedlich. Vereinzelnd zeigen sich weitere Unterschiede durch die Aufnahmefähigkeit der Haut.
Creme
Bei der Verwendung von Creme mit Kollagen wird eine faltenreduzierende Wirkung versprochen. Der Inhaltsstoff kann nicht unter die Lederhaut bis zum Bindegewebe vordringen. Eine Wirkung wird dennoch erzielt. Der Effekt zeigt sich in der feuchtigkeitsbindenden Wirkung. Dadurch wird die Haut vor dem Austrocknen geschützt. Um die Haut langfristig zu schützen, sollte die Creme mindestens zweimal täglich und über einen langen Zeitraum verwendet werden.
Haarpflegeprodukte
Ebenso wie bei den Cremes für die Haut, ist dies ebenfalls bei den Haarpflegeprodukten. Die Wirkstoffe dringen oftmals nicht in die Haare ein, bringen dennoch einen positiven Effekt mit sich. Somit werden die Haare feiner und lassen sich wesentlich leichter kämmen. Vor allem bei krausem Haar zeigen sich die Vorteile deutlich und bringen eine glatte und gleichmäßige Struktur mit sich. Ähnliche Inhaltsstoffe mit einer längeren Einwirkzeit haben Haarkuren, die bei regelmäßiger Anwendung eine Verbesserung der Struktur mit sich bringt.
Kollagen einnehmen
Alternativ zu der äußerlichen Anwendung bietet sich die Einnahme von Kollagene an. Damit wird bezweckt, dass diese vom Körper aufgenommen und von innen wirken kann. Hierbei handelt es sich um Präparate, die in unterschiedlichen Formen angeboten werden. Zur Auswahl stehen unter anderem Pulver und Ampullen. Das Pulver ist in Wasser löslich und kann somit individuell angerührt und getrunken werden. Bei dieser Art der Verwendung wird das Kollagen in den Blutkreislauf aufgenommen und an die notwendigen Stellen transportiert. Es kann sich je nach Bedarf um die mittlere Hautschicht, um Knorpel und einem der vielen anderen Bereiche des Körpers handeln. Es ist in der Lage Wasser zu speichern und sorgt dementsprechend für ein junges Aussehen und eine gesunde Haut. Um die Produktion von Kollagen zu fördern, bieten sich auch weitere Nahrungsergänzungsmittel wie das Traubenkernextrakt an.
Kollagen in Spritzen
Ebenfalls in die mittlere Hautschicht kann dieses Protein durch das Einspritzen in die Haut gelangen. Bei diesem Verfahren wird das Kollagen direkt an die gewünschten Stellen injeziert und trägt somit aktiv zur Reduzierung der Falten bei. Da es nach und nach vom Körper abgebaut wird, ist eine regelmäßige Wiederholung notwendig, um das Ergebnis aufrecht zu erhalten. Diese Art der Anwendung ist mit höheren Kosten verbunden. Des Weiteren sollte keine Angst vor Spritzen vorhanden sein. Da es teilweise zu allergischen Reaktionen kommen kann, ist dies im Vorfeld durch einen Allergietest abzuklären.