Wenn es zu einer Schwellung zwischen After und Scheide kommt, kann dies verschiedene Ursachen haben und zu unterschiedlichen gesundheitlichen Problemen führen. Eines der Hauptprobleme, die eine solche Schwellung verursachen können, sind entzündliche Erkrankungen der Genitalien, auch Bartholinitis genannt, sowie Kolpitis, eine Entzündung der Vagina. In diesem Artikel werden wir diese beiden Krankheitsbilder detailliert besprechen und Ihnen zeigen, was Sie zu diesen Themen wissen sollten.
Die Bartholinitis und die Kolpitis sind beides Erkrankungen des weiblichen Genitalbereichs, die wesentlich auf die Gesundheit und die Lebensqualität von Frauen einwirken können. Es ist daher äußerst wichtig, diese frühzeitig zu erkennen und richtig zu behandeln.
Was ist eine Bartholinitis und warum entsteht sie?
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist eine Bartholinitis und warum entsteht sie?
- 2 Wie wird eine Bartholinitis diagnostiziert und behandelt?
- 3 Was ist eine Kolpitis und welche Ursachen hat sie?
- 4 Wie erkennt man eine Kolpitis und wie wird sie behandelt?
- 5 Prävention und Selbstmanagement bei Schwellungen im Intimbereich
- 6 Fazit: Proaktive Schritte und Behandlungen zur Verwaltung von Schwellungen zwischen After und Scheide
- 7 Häufig gestellte Fragen
Die Bartholinitis ist eine Entzündung der Bartholin-Drüsen, die sich im äußeren Genitalbereich einer Frau befinden. Sie tritt hauptsächlich bei Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf. Die Bartholinitis wird durch eine Bakterieninfektion verursacht und führt zu einer schmerzhaften Schwellung im Bereich der großen Schamlippe. Häufigste Auslöser sind Bakterienarten wie Streptokokken, Staphylokokken oder Escherichia coli. Bei wiederholter Entzündung und Sekretstau bildet sich manchmal eine Bartholin-Zyste, die in fortgeschrittenen Stadien meist operiert werden muss.
Die Bartholinitis ist normalerweise einseitig; eine Schwellung ohne Schmerzen kann auf eine Bartholin-Zyste hindeuten.
Wie wird eine Bartholinitis diagnostiziert und behandelt?
Die Diagnose der Bartholinitis basiert meist auf dem klinischen Bild, das der Arzt erhält. Die typische schmerzhafte Schwellung im Bereich der großen Schamlippe ist oft ein eindeutiges Anzeichen, ebenso die damit verbundenen Schmerzen beim Sitzen und Gehen.
Die Behandlung erfolgt in der Regel mit äußerlichen Anwendungen von schmerz- und entzündungshemmenden Lösungen. Je nach Auslöser werden auch Antibiotika verabreicht. Um eine Ansteckung des Partners zu verhindern, sollte dieser ebenfalls behandelt werden. In manchen Fällen, wenn das Abszess nicht von selbst abheilt, ist ein operativer Eingriff erforderlich, bei dem das Bartholin-Empyem geöffnet und entleert wird. Wenn sich die Bartholinitis zu einer chronischen Erkrankung entwickelt, kann es notwendig sein, die gesamte Drüse operativ zu entfernen. Es werden auch Sätze empfohlen, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Entzündung zu lindern. Ein adäquates Behandlungsmanagement kann die Prognose der Bartholinitis verbessern.
Was ist eine Kolpitis und welche Ursachen hat sie?
Anders als die Bartholinitis, ist die Kolpitis eine Entzündung der Vagina. Die Schwellung zwischen After und Scheide kann ebenfalls auf eine solche Vaginitis hinweisen. Ausgelöst wird diese Erkrankung in der Regel durch Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten. Zusätzlich können Allergien und Reizungen zu einer Kolpitis führen. Es sind insbesondere Veränderungen in der Scheidenflora, die den natürlichen pH-Wert stören und somit das Risiko einer Vaginitis erhöhen können. Neben den genannten Infektionen können auch das Hormonschwankungen, Medikamente, ungeschützter Geschlechtsverkehr mit verschiedenen Partnern und eine mangelhafte oder übertriebene Intimhygiene den pH-Wert der Scheide beeinflussen und zu Entzündungen führen.
Wie erkennt man eine Kolpitis und wie wird sie behandelt?
Die Symptome einer Kolpitis sind hauptsächlich durch einen veränderten vaginalen Ausfluss gekennzeichnet. Abhängig von der Art der Infektion kann der Ausfluss unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Eine bakterielle Infektion verursacht zum Beispiel einen dünnflüssigen, grauen und übelriechenden Ausfluss, während die Infektion mit Trichomonaden einen gelbgrünen, schaumigen, und unangenehm riechenden Ausfluss erzeugt. Candida-Pilze hingegen lösen einen cremigen bis bröckeligen und geruchlosen Ausfluss aus. Zudem können Schmerzen und ein Brennen im Vaginalbereich auftreten.
Die Behandlung einer Kolpitis ist auf die spezifische Ursache abgestimmt. Antibiotika, Antimykotika oder Antiparasitenmittel können genutzt werden, um die infizierenden Organismen zu bekämpfen. Außerdem können Mittel zur Wiederherstellung und Stabilisierung der Scheidenflora und zur Einschränkung von Stress nützlich sein. Eine gute Intimhygiene ist essenziell.
Prävention und Selbstmanagement bei Schwellungen im Intimbereich
Unabhängig von der spezifischen Ursache ist es immer wichtig, Stress zu vermeiden und auf eine gesunde Intimhygiene zu achten. Dabei sollte man eher auf milde Reinigung mit Wasser setzen und aggressive, parfümierte Produkte vermeiden. Freundliche Materialien wie Baumwollunterwäsche können ebenfalls hilfreich sein, um Irritationen und Infektionen vorzubeugen. Geschlechtsverkehr sollte stets mit Kondom erfolgen, um die Übertragung von Infektionen zu verhindern. Weiterhin wird eine ausgewogene Ernährung empfohlen, um das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Bei auftretenden Schwellungen können Kühlkompressen und desinfizierende Sitzbäder zur Linderung beitragen. Es ist jedoch unerlässlich, mit ärztlicher Aufsicht über ernsthafte Beschwerden zu sprechen.
Fazit: Proaktive Schritte und Behandlungen zur Verwaltung von Schwellungen zwischen After und Scheide
Obwohl es beunruhigend ist, eine Schwellung zwischen After und Scheide zu bemerken, sind Bartholinitis und Kolpitis beide behandelbare Zustände. Die frühe Erkennung und Behandlung dieser Zustände kann eine effektive Erholung garantieren. Bei Anzeichen solcher Symptome ist es unerlässlich, medizinischen Rat einzuholen und nicht zu zögern, die Symptome zu besprechen. Darüber hinaus können proaktive Maßnahmen wie eine gute Intimhygiene und eine sichere sexuelle Praxis dazu beitragen, Infektionen vorzubeugen.
Erinnern Sie sich daran, dass eine Schwellung zwischen After und Scheide möglicherweise auf eine Bartholinitis oder Kolpitis hinweist, keine dieser Erkrankungen sollte ignoriert werden. Während Selbstmanagement-Techniken wie Kühlkompressen und Sitzbäder dazu beitragen können, die Beschwerden zu mildern, sollten diese Maßnahmen nicht die stellvertretende Selbstbehandlung für professionelle medizinische Versorgung sein.
Letztendlich ist es am wichtigsten, sich daran zu erinnern, dass sich jeder wohlfühlt und respektiert fühlt, wenn es um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Intimbereichs geht. Keine Scham oder Verlegenheit sollte jemals den Weg zur professionellen medizinischen Versorgung und Behandlung versperren.
Häufig gestellte Fragen
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Wie sieht Bartholinitis aus?
Die Bartholinitis zeigt sich durch eine meist einseitige Schwellung, Überwärmung, Rötung und Schmerzen im hinteren Drittel der Schamlippen. Zudem bildet sich im Drüsengang eine Eiteransammlung (Empyem), die teilweise die Größe eines Hühnereis haben kann. -
Wie sieht eine Kolpitis aus?
Anzeichen für eine bakterielle Kolpitis ist ein dünnflüssiger, grauer und übelriechender Ausfluss. Hat der Ausfluss eine gelbgrüne Farbe, ist übelriechend und schaumig, wurde die Kolpitis durch Trichomonaden (einzellige Parasiten) ausgelöst. -
Was kann man gegen Schwellungen im Intimbereich machen?
Eine rückfettende Salbe, wie Deumavan Schutzsalbe, wird empfohlen. Hautreizungen, Rötungen, Schwellungen und Juckreiz des äußeren Intimbereichs können durch eine solche Pflege gelindert werden. -
Was passiert wenn man Bartholinitis nicht behandelt?
Die Zysten der Bartholin-Drüsen können sich infizieren und einen Abszess bilden (ein mit Eiter gefüllter, verschlossener Bereich). Bei Frauen besteht mit zunehmendem Alter eine geringere Wahrscheinlichkeit, dass sich Zysten und Abszesse bilden. In sehr seltenen Fällen kann sich in den Bartholin-Drüsen Krebs entwickeln.